Stüde
Die kleinste Ortschaft der Sassenburg ist erstmals im Jahre 1564 urkundlich erwähnt worden und beruht auf einer Ansiedlungsinitiative von Herzog Franz zu Gifhorn, der von 1539-48 in Gifhorn herrschte. Erhalten geblieben aus dieser Zeit sind ein Briefwechsel mit dem Celler Landesherrn sowie Eintragungen im Gifhorner Schatzregister. Im 17. Jahrhundert erscheint der Ort als der Hausvogtei Gifhorn zugehörig. Bis 1867 verblieb Stüde im Amt Gifhorn. Stüde war immer ein kleines Dorf mit wenigen Einwohnern. Erst der Ende des 18. Jahrhunderts begonnene Torfstich brachte neue Existenzmöglichkeiten, so dass Stüde sich etwas vergrößerte. Der Zustrom der Vertriebenen nach dem 2. Weltkrieg und die relativ günstige Verkehrslage zu den Arbeitsplätzen nach Wolfsburg und Gifhorn führten zu einer Vergrößerung des Ortes.
Trotzdem ist Stüde auch noch heute die kleinste Ortschaft der Sassenburg mit ca. 1.300 Einwohnern. Neben den Marathon-Verein, den Fanfarenzug und weiteren Vereinen befindet sich in Stüde das Erholungsgebiet Bernsteinsee. Dort können Groß und Klein Baden, Volleyball spielen, Wasserski fahren und noch vieles mehr erleben. Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte hat hierzu bei der Freiwilligen Feuerwehr Stüde die Möglichkeit.
Wappen der Ortschaft:
Geteilt: oben in Rot eine silberne (weiße) Gans, unten in Schwarz drei silberne (weiße) Pfähle.
Als Gründungsjahr von Stüde, kann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, das Jahr 1554 angenommen werden, so lässt sich aus einem amtlichen Grenzprotokoll von 1570 und einem privaten Schriftwechsel eines Anbauers mit den Landesherren in Celle aus dem Jahr 1576 ein sehr genaues Gründungsjahr ableiten. Stüde war seit seiner Gründung und bis zur Selbstständigkeit immer dem Amt Gifhorn unterstellt. Durch die in rundlingsform gestaltete Anordnung der Höfe, entstand in deren Mitte ein Dorfplatz, der als befriedeter Auslauf für die Haustiere genutzt und von den Einwohnern auf Plattdeutsch „Gausemisse“ (Gänsemitte) genannt wurde, hieraus ist die Gans als Wappentier abgeleitet. Als überaus wachsames, furchtloses und in steter Alarmbereitschaft stehendes Haustier hat sie in Stüde große Wertschätzung erlangt. Die Hintergrundfarbe rot des Wappens, soll als Zeichen von Gefahr, auf die großen Feuersbrünste in der trockenen Heide und im Moor hinweisen, die in der Vergangenheit immer wieder für Angst und Schrecken in Stüde gesorgt haben. Die schwarzen und weißen senkrechten Balken im unteren Teil des Wappens, stehen für die Einfriedung der „Gausemisse“, sie sind aber auch Symbol für die Moorgräben und Kanäle, die zur wirtschaftlichen Nutzung des Moores angelegt wurden.